Paperback, 132 Seiten. Mit einem Nachwort von Caroline Hartge.
ISBN 978-3-936271-35-5
16,00 Euro
Seine Gedichte sind ein stiller Triumph über die Entfremdung, die – und das unmißverständlich klar zu machen ist das eigentliche Verdienst von Veltes Dichtung – keine Geißel allein des modernen oder postmodernen Menschen sein kann: die uralte Öde des Daseins, die Beklemmung der ewigen Wiederholung und das Ausgeliefertsein an die dauernd unnahbaren Elemente werden in seinen Arbeiten ohne jede Verherrlichung dargestellt – und transzendiert. Gegen das irdische Beschränktsein wehrt sich das menschliche Subjekt, indem es in die Rolle des Chronisten schlüpft; gegen das subjektive Ausgespartwerden verwahrt sich das auktoriale Ich des Schriftgelehrten, der auf Papier bannt, wes er anders nicht Herr wird.
100 Gedichte von Olaf Velte – die meisten sind in den vergangenen sieben Jahren entstanden und werden hier erstmals versammelt. – Eine Lyrik, die aus der Mitte Deutschlands kommt, aus einem Randgebiet der Weltgeschichte: hier zieht der römische Limes durch die Wälder des Mittelgebirges und uralte Handelsstraßen durchkreuzen die Landschaft. Eine Lyrik, die von den agrarischen Fundamenten unserer Gesellschaft spricht, deren eigenwillige Sprache einer vergehenden Kultur angehört.
Olaf Velte schrieb einmal: Die Poesie gräbt sich mit ein. Erde, Körper, Arbeit – sie sind beileibe nicht die Dreifaltigkeit. Aber ist hier nicht der Ehrenplatz, ein Schindacker zugleich? Immer zu halten, was zu versinken droht?, wortlos in die Erde verschwinden will? Und dabei den Reichtum dieser Welt bewahrt?