Paperback, 104 Seiten. Zweisprachig, aus dem Amerikanischen von Ralf Zühlke, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Judith Pouget.
ISBN 978-3-947883-35-6
16,00 Euro
Wassermelonen ist Loewinsohns erster Gedichtband, der hier nun endlich auch auf Deutsch vorliegt und damit hierzulande einen Einblick in sein lyrisches Schaffen gewährt. Der junge Dichter – zum Zeitpunkt des Erscheinens im Jahr 1959 gerade erst zweiundzwanzig – konnte mit seinem Debüt namhafte Zeitgenossen überzeugen: Allen Ginsberg schrieb zu seinem Erstlingswerk die Einleitung und nennt ihn darin einen »romantischen Visionär, ohne Angst vor seinen eigenen Sinnen«, dem er zudem ein »angeborenes poetisches Verständnis« attestiert. William Carlos Williams spricht in einem Brief seinen Gedichten eine Genauigkeit zu, »die nur der vollendete Künstler erreicht und nur in seltenen Momenten«.
Das Bestechende an Loewinsohns frühen Texten ist ihre unprätentiöse Klarheit. Der 1937 auf den Philippinen geborene junge Drucker schafft es scheinbar mühelos, Alltägliches zum Leuchten zu bringen: Naturszenen, Erlebnisse bei der Arbeit, Beobachtungen auf der Straße – alles erlangt durch die Genauigkeit des Sehens einen erhöhten Grad an Wirklichkeit, der es zu etwas Poetischem, Absoluten erhebt. Die Erleuchtung, die er durch diesen genauen Blick erlebt, hindert ihn jedoch keineswegs daran, die im Alltäglichen enthaltene Absurdität zu erkennen. »Das Breitmaulnashorn«, wie er diese liebevoll bezeichnet, ist überall – und kann ihm jederzeit begegnen. So sind die Gedichte in Wassermelonen ebenso voll von ergriffenem Staunen wie von abgründigem Humor – eine erfrischende Lektüre, die dem Leser den jungen Dichter erstaunlich nahe bringt.
Weitere Bücher aus der Reihe Heartbeats
No 1 - Lawrence Ferlinghetti Ein Coney Island des Bewußtseins
No 2 - Philip Whalen Nachspielzeit
No 5 - Gregory Corso Benzin
No 6 - Albert Saijo Unverblümt
No 7 - Edward Dorn Am Rande
No 8 - Lew Welch Eherne Flügel
No 9 - Jack Kerouac Verstreute Gedichte
No 10 - Richard Brautigan Bitte pflanz dieses Buch
No 12 - Lenore Kandel Das Liebesbuch/Wortalchemie
No 14 - Joanne Kyger Detektivgeschichten der Leidenschaft
No 15 - John Giorno Jeder wird leichter
No 17 - William Everson Die unmögliche Wahl
No 18 - Diane di Prima Fragmente eines Lieds
No 19 - Neal Cassady Lieber Jack. Briefe an Kerouac
No 20 - Ruth Weiss Einen Schritt weiter im Westen ist die See
No 21 - Denise Levertov Der Trauertanz
No 22 - John Wieners Schmutz unter meinen Nägeln
No 23 - Edward Sanders Dürste nach Frieden in einem rasenden Jahrhundert
No 25 - Harold Norse Karmakreis
No 26 - William S. Burroughs Blade Runner
No 27 - Herbert Huncke Der Magier
No 28 - A. D. Winans Heiliges Gelächter und falsche Pfaffen
No 29 - Elise Cowen Aus Tod & Wasser gemacht
No 33 - d. a. levy Stücke meines Fleischs & Knochen
No 34 - Philip Lamantia Zerstörte Werke
No 35 - Michael McClure Perseus-Fragmente
No 36 - Stuart Z. Perkoff Das Selbstmordzimmer / Erde essen / Kowboygedichte
No 38 - Ray Bremser Gedichte vom Wahnsinn / Das Sterben der Kinder
Das Bestechende an Loewinsohns frühen Texten ist ihre unprätentiöse Klarheit. Der 1937 auf den Philippinen geborene junge Drucker schafft es scheinbar mühelos, Alltägliches zum Leuchten zu bringen: Naturszenen, Erlebnisse bei der Arbeit, Beobachtungen auf der Straße – alles erlangt durch die Genauigkeit des Sehens einen erhöhten Grad an Wirklichkeit, der es zu etwas Poetischem, Absoluten erhebt. Die Erleuchtung, die er durch diesen genauen Blick erlebt, hindert ihn jedoch keineswegs daran, die im Alltäglichen enthaltene Absurdität zu erkennen. »Das Breitmaulnashorn«, wie er diese liebevoll bezeichnet, ist überall – und kann ihm jederzeit begegnen. So sind die Gedichte in Wassermelonen ebenso voll von ergriffenem Staunen wie von abgründigem Humor – eine erfrischende Lektüre, die dem Leser den jungen Dichter erstaunlich nahe bringt.
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